Vom Bekenntnis eines Equiten

8 Vom Bekenntnis eines Equiten:

Der Novize begebe sich alleine und im Büßergewand an einen abgeschiedenen Ort, um sich von nichts ablenken zu lassen, während er sich auf seinen neuen Lebenswandel vorbereitet. Dort warte er, bis ihn sein Equit abholt.
Der Ordensbruder bekennt sich zu den ritterlichen Tugenden und schwört:

Der Equiteneid / Das Ordensgelübde / Profeß 

  • Ich gelobe, den ewigen unerschütterlichen Glauben an das Göttliche Paar
  • Ich gelobe die Schwachen zu verteidigen
  • Ich gelobe ewige Treue gegenüber dem Orden
  • Ich gelobe Tapferkeit in der geistigen und körperlichen Auseinandersetzung
  • Ich gelobe Gerechtigkeit gegen jedermann
  • Ich gelobe Weisheit im Entschluss
  • Ich gelobe Gehorsam gegenüber dem Ganzen
  • Ich gelobe Besonnenheit im Handeln und Zucht und Maß im Leben.
  • Ich gelobe unser Ak’Marant zu lieben
  • Ich gelobe immer für das Recht und gegen die Ungerechtigkeit und das Böse bis zum Tod zu kämpfen.
Ihr bemüht Euch also in der Hoffnung auf die Gnade und Gerechtigkeit daher um
Ritterlichkeit, Brüderlichkeit und Nächstenliebe im Orden, im eigenen Volke und den Beziehungen der Völker untereinander so antwortet mit
Esto!



Zur Erklärung:
Der Ordensbruder ist verpflichtet, Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben.
Gerechtigkeit ist die verinnerlichte Gesinnung, jedem das Recht zuzugestehen, solange darin nicht Unrecht für andere oder eine Gemeinschaft zum Ausdruck kommt.
Gerechtigkeit schließt Rechtsbewusstsein ein.
Daher ist der Equit auch auf das Recht Helii et Luna verpflichtet.
Der Ordensbruder ist zur Treue dem Orden gegenüber verpflichtet.
Treue dem Orden gegenüber ist ein lebenslanges Bekenntnis zu geistiger Gemeinsamkeit.
Dem Orden treu sein, heißt ihm dienen.
Dem Orden treu sein heißt auch, ihm gehorsam sein.
Dienen heißt, schweigend persönliche Interessen hinter die der Gemeinschaft zurückstellen und Opfer bringen.
Gehorsam sein heißt, den Anweisungen der Ordensorgane, zu folgen.
Gehorsam sein heißt auch, sich in eine Gemeinschaft einordnen, die gleichzeitig Unterordnung und Einordnung unter ein größeres Ganzes erfordert.
Der Ordensbruder hat die Würde des Ordens durch untadeliges Verhalten im persönlichen und öffentlichen Leben glaubwürdig zu vertreten und sich jederzeit im Einklang mit seiner ritterlichen Verpflichtung und Würde durch Selbstzucht, Maß und Besonnenheit im Handeln und Urteilen zu verhalten.
Selbstzucht heißt Beherrschen des eigenen Ich. Das Maß ist der erstrebenswerte Grad der Selbstzucht. Besonnenheit ist die Mitte zwischen Mut und Übermut.
Der Ordensbruder ist verpflichtet, dem Mitbruder helfend und schützend zur Seite zu stehen, wenn er in Not geraten oder in Gefahr ist.
Wahre Hilfe setzt voraus, daß der Hilfsbedürftige Hilfe haben will und diese uneigennützig erfolgt.
Der Ordensbruder ist verpflichtet, den Orden gegen jede Gefahr von innen und außen bis zum eigenen Tod zu verteidigen.
Er verpflichtet sich, auf allen Gebieten des menschlichen Lebens gegen alle Bestrebungen tapfer zu kämpfen, Tapfer sein heißt insbesondere, der geistigen Auseinandersetzung nicht auszuweichen, sondern sie anzunehmen und auch unter Einsatz von persönlichen Opfern für die Ziele des Ordens kämpfen.
Der Ordensbruder verpflichtet sich, im Handeln und Urteil klug und weise zu sein.
Klug sein heißt, aus der eigenen Erfahrung, dem eigenen Wissen, den Gesetzen der Moral schöpfend ruhigen Blutes zwischen Gefühl und Verstand objektiv abwägend zu einer geforderten Entscheidung zu kommen.
Weise sein heißt, Klugheit in idealer Weise zu vervollkommnen und von der konkreten Entscheidung losgelöst zu allgemein gültigen Einsichten zu kommen.
Das Leben eines Equites ist ein Leben in Bereitschaft. Ein Equiten Herz handelt, wenn es notwendig ist.
Ein Equit weiß, dass es oft nicht allein darauf ankommt, was man tut, sondern ebensosehr wie man es tut. Darum gibt er seinen Leben eine Form.
Zugleich ist des Equiten Geist der Wille zur Gemeinschaft. In der letzten Konsequenz ist jeder Mensch allein. Doch in der Gemeinschaft hat sein Wirken Bestand.
Jedes Erbe verpflichtet - zur Verwirklichung und zur Weitergabe.
Die Suche nach der Wahrheit und der Wille zur Loyalität verbinden sich zu Aufrichtigkeit.
Die Equiten sind da, wenn man sie braucht: geschlossen, entschlossen. Ein Equit kriecht nicht; er steht aufrecht.
In der Aufrichtigkeit wurzelt die Ehre der Fraternitas-Templi und der Respekt, den sie einander zollen.
Nur ungern wird ein Equit Almosen verteilen - es liegt ihm fern, einen Unglücklichen auch noch zu beleidigen. Ein Mensch, einem Freund, einem Bruder helfen heißt ihm die Hand zu reichen, um gemeinsam die ungünstige Lage zu überwinden.
Dann folgt der Ritterschlag.
Um in den Orden zu gelangen sind alle weltlichen Titel abzulegen, lediglich der Großmeister darf Geistliche und Weltliche Titel in seiner Person vereinen.
Der Glaube an sich - fides ipsa :
Hiermit bekenne ein jeder, dass Helios, dessen Zeichen die Sonne und das Feuer und Luna, deren Zeichen der Mond und das Wasser sind die Wahren Götter sind, denen zu eigen Recht, Gerechtigkeit und Ehre sind.
In diesem Bekenntnisse zeige sich die wahre aufrechte Natur und Gesinnung. Dies soll Leitfaden allen Handelns sein, bei Tage wie auch in der Dunkelheit, denn niemand soll richten , als das Paar allein.



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