Baronie Westauen

Baronie Westauen

Name: Baronie Westauen   Hauptstadt:

Brokstadt

Antik: Kurfürstentum Elis   Landesfarben: Blau/Schwarz
Einwohner: 13.500   Klima: Gemäßigt, feucht
Größe: 2200 km²   Baron: Jules de Metadorn Baron von Westauen
Länge: 90 km / Ø 50 km   Militär: Mittel
Breite: 40 km / Ø 30 km   Kloster: Helios: Westhafen Abbas Curratores Maritimum


Lage in Ak’Marant
Westauen liegt an der Westküste Ak’Marants. Damit wird es von der Westhafener Bucht im Westen, dem Blaustrom und den Marantgebirge im Osten begrenzt. Westauen hat eine gemeinsame Grenze mit Süß-Lauretien im Süden und Starkenberg sowie Moorenheim im Osten. Das Land ha damit eine Ausdehnung von 2200 km² und misst in seiner längsten Ausdehnung 90 km und in der breitesten Ausdehnung 30 km.


Landschaftsbild
Westauen wird zum größten Teil von hügeligem Grün- und Weideland bedeckt, welches sich im Süden, jenseits des Blaustroms zu bewaldeten niedrigeren Vorgebirgszügen wandelt.
Höchste Erhebung Westauens ist der Götterspitz mit knapp 2050 m Höhe, welcher gleichsam der sich am weitesten erhebende aber nicht höchste Berg von Ak’Marant ist. Grund hierfür ist, dass das Gebiet auf dem er liegt 150 m über dem Meeresspiegel liegt und er sich damit 1900 m erhebt. Ganz Westauen erhebt sich vom Westen 40 m bis hin zur Ostgrenze am Marantgebirge auf 400 m und vom Norden 40 m bis hin zur Südgrenze auf 300 m. Das grüne Hügelland im Norden erhebt sich selten über 150m.
Der Blaustrom, welcher seine größte Ausdehnung im Westen Westauens erreicht ist 1 km breit, während er sich ab dem Götterspitz im Gebirgszug bis zum Marantsee stark auf 200 m verjüngt. Der Blaustrom teilt Westauen im Verhältnis 1/3 zu 2/3 und bildet den wichtigsten Infrastrukturweg der Baronie und damit die Grundlage vieler Ansiedlungen. Von ihm abgehend bildet der Reisser gen Osten die Grenze zu Starkenberg. Im Norden schlängelt sich der Reut, welcher sich in unter und Oberreut teilt durchs Grünland Westauens. An dessen Gabelung und dem Reutsee ist die Stadt Reute gelegen. Am Unterreut liegt die Landeshauptstadt Brokstadt.
Während die bewaldeten Gebirgszüge südlich des Blaustroms nur wenig besiedelt sind, befindet sich der Großteil dörfischer Ansiedelungen entlang des Blaustroms und des Reuts. Vor dem Delta des Blaustroms liegt die Insel Westhafen, welche gleichsam den Zugang zum Blaustrom topographisch wie militärisch versperrt. Die wichtigste Handelsstraße Westauens zieht sich entlang des Blaustroms nach Kephale.
Die Küste Westauens ist durch raue weiße Kreidefelsen gekennzeichnet, welche sich im Durchschnitt 40m aus dem Meer erheben. In wenigen Einbuchtungen und den Flussdelta entstanden feine Kiesel- und Sandstrände.


Geschichte
Die Geschichte von Westauen war meist wenig bewegt. Schon immer wurde hier aufgrund der saftigen Wiesen Viehzucht betrieben. Die mangelnden Ressourcen des Landes machten einen Übergriff von Nachbarn meist recht unlukrativ. Erst mit der Gründung der Stadt Westhafen vor 200 Jahren wurde die Baronie sichtlich aufgewertet. Die neue Stadt entwickelte sich schnell zum Handelszentrum der Westküste und zog damit die Aufmerksamkeit neidischer Nachbarn und der Piraten aus dem Süden auf sich. Dies führte in den 100 Jahren zuvor zu vielerlei kleinen Übergriffen. Nachdem diese durch den Bau der Seefeste größtenteils verhindert wurden kehrte Ruhe im Lande ein. Erst im Zuge des Bruderkrieges, in welchem sich die Baronien unter der Schattenherrschaft des dunklen Herrn gegenseitig schwächten, wurde Westauen Schauplatz von kriegerischen Auseinandersetzungen. Allerdings können diese als nicht nennenswert angesehen werden, da Westauen aufgrund mangelnder Militärmacht schnell fiel. Westhafen hingegen wurde kurz zuvor durch einen Barbarenangriff („Sturm der nautischen Horde“) erstmals erobert und vollständig geschliffen, was den Widerstand des Landes völlig brach. Unter der Herrschaft des dunklen Lords wurde Westhafen wieder errichtet und verstärkt. Die Infrastrukturwege entlang der Flüsse wurden verbessert und Westauen zu einem effizienten Fleischversorger aufgewertet. Westhafen wurde zum mächtigen Handelsposten und zur Hauptstadt von Westauen. Im Zuge der Befreiung Ak’Marants durch die Fraternitas Templi ergab sich die Baronie und Westhafen ohne Gegenwehr um den neu erlangten Reichtum zu erhalten. Die Landesreform des Prior Grimwald zog eine Rückführung des Hauptstadttitels nach Brokstadt nachsich. Grund hierfür war die strategisch sichere Lage und die nähe zu einem Großteil der Bevölkerung. Akzeptanz hierfür konnte nur durch die Vergabe des Privilegs der freien Handelsstadt an Westhafen und den Schutz durch das Helioskloster erlangt werden. Seit dieser Änderung ist Baron Jules de Mentadorn ehemals Großgrundbesitzer und Viehzüchter das Landesoberhaupt Westauens. Wappen und Hymne des Landes sind über die Jahre hinweg gleich geblieben. Die Trireme und der Dreigehörnte Bulle von Ak’Marant sind die beiden Elemente des Wappens, welche zum einen Westhafen als Seehandelsstadt und andererseits Brokstadt als Viehzuchtmetropole darstellen.


Ökonomie und Ressourcen
Schon immer Hemmschuh der Entwicklung des einst armen Landes ist der Mangel an natürlichen Ressourcen. Die fetten grünen Wiesen können als einziger Schatz des Landes angesehen werden. Im Bereich der Flüsse Reisser und Reut wurden geringe Mengen Gold entdeckt, welche zu einigen wenigen Goldwäschersielungen im Osten führte. Im Süden des Landes steht Holz zur Verfügung welches jedoch aufgrund der Monopolstellung der Baronien Starkenberg und Königswall im Holzhandel nicht kommerziell genutzt wird.
Durch die Viehzucht trägt Westauen stark zum Wohl des Landes bei. Neben der ständigen Fleischversorung des Landes mit Kühen und Schafen, steuert das Land neben Wolle und Leder auch das berühmte dritte Horn des Bullen von Ak’Marant bei, welches häufig zu Trinkgefäßen verarbeitet wird. Weiterhin ist Westauen für seine robusten Lastenpferde bekannt. Weniger Bedeutung ist den hauptsächlich subsistent genutzten Apfel- und Birnenanbau zuzumessen.
Die Stadt Westhafen stärkt die Ökonomie Westauens durch den Transitverkehr des breiten Warenangebotes über den Blaustrom nach Südosten. Neben dem Warenstrom aus fernen Ländern steuert Westhafen Fisch und Meeresfrüchte bei.


Städte

Brokstadt
Am Unterreut im Herzen Westauens gelegen erhebt sich Brokstadt über das grüne Hügelland. Einige Meilen östlich der Stadt erhebt sich das Marantgebirge gen Baronie Starkenberg. Die just zur Hauptstadt ernannte Ansiedlung hat seit 150 Jahren das Stadtrecht inne. Das kleine weiße Städtchen liegt südlich vom Unterreut und kontrolliert eine der wichtigsten Brücken über den türkisenen Fluss sowie die Kreuzung zweier Handelsstrassen. Neben einer Stadtmauer, einem Marktplatz und einer Helioslunianischen Kirche prägt die pitoresque Burg des Barons Jules de Mentadorn das Stadtbild. Das Stadtwappen Brokstadts ist der Dreigehörnte Stier auf grünem Grund. Die Stadt hat 2500 Einwohner und ist damit die Größte Stadt der Westauen.
Borkstadt ist die unangefochtene Metropole der Viehzucht und des Viehandels in Ak’Marant. Alljährlich im Frühling findet hier die Großviehmess statt. Aus Ganz Ak’Marant, aber vor allem aus Westauen treffen sich die Züchter und Händler zur „Viecherschau“. Hier werden die prächtigsten Zuchtbullen und die gebärfreudigsten Kühe zum Kauf angeboten. Des Weiteren werden die Vieh und Fleischpreise für die Ganze Saison in Ak’MArant festgelegt.
Brokstadt ist ein ruhiger und malerischer Ort fern dem pulsierenden Leben in Westhafen und Wallersgrund. Geschätzt für seine besonders gute Luft und das frische Wasser des Marantgebirge bietet es die Möglichkeit innere Ruhe und Gesundheit am Körper und Geist zu finden. Die Einwohner der Stadt sind stark den ländlichen Traditionen zugetan und reagieren auf Besucher grundsätzlich misstrauisch. Außer bei der Großviehmess werden Gäste eher argwöhnisch behandelt, während sie zur Zeit der Messe übermäßige Gastfreundschaft erwarten können. In Brokstadt haben sich vielerlei lokale Bräuche entwickelt, wie das alljährige Vietreiben (das Stieren), das Fingerhakeln, die Watscherei, das Steinbierfest und das Schafstemmen.
Neben der Stadtgarde wird Brokstadt von der Landwehr der umgebenden Dörfer und Höfe verteidigt.

Reute
An der Gabelung des Reut in den Unter- und Oberreut ist die kleine Feste Reute gelegen. Einst als Zollstation des Flusses gedacht, wurde diese vor der Zeit des Dunklen Herrschers zur Raubritterburg. Nachdem der Burgherr im Zuge des Bruderkrieges gefallen ist kam der Burg die Schutzfunktion des Flusses und der umliegenden Viehzüchter zu. In den letzten Jahren siedelten sich mehr und mehr Viehzüchter nahe der Burg, um den Schutz Reutes zu genießen. Reute hat eine Garnison von 50 Soldaten, welche unter der Kontrolle des Burgherrn Ludwig von Reute stehen. Das Wappen von Reute ist der weiße Fluss auf grünem Grund mit dem Boot zur linken und der Ledergerbe zur rechten. In der Tat beherbergt die 500 Seelen Ansiedlung die besten Gerber Ak’Marants. Sie verfügt über einen kleine Marktplatz und einen kleinen Helioslunianischen Schrein. Reute versorgt sich über den nah gelegenen Reutsee mit frischem Süßwasserfisch und ist weiterhin für die vorzüglichen Apfelsorten bekannt. Daher ist der Reuter Apfelmost auf den Märkten Ak’Marants ein gern gesehenes alkoholisches Erfrischungsgetränk. Reute ist ein sehr besinnlich ruhiger und ebenso dem Brauchtum zugetaner Ort wie Brokstadt, eben nur mit einem kürzeren Bestehen, dafür jedoch mit einem überdurchschnittlichem Wachstum.

Westhafen
Westhafen ist die unangefochtene und einzige Handelsmetropole der Westkütse. Einst als Drehscheibe für Handelswaren aus den Südlanden geschaffen ist die freie Handelsstadt der multikulturelle Ort Ak’Marants. Der große Seehafen und die Seewehrfeste des Heliosordens bestimmen das Bild der kleinen teils künstlichen Insel am Delta des Blauflusses. Mit 2000 Einwohnern ist die die zweitgrößte Stadt Westauens. Die tatsächliche Einwohnerzahl erweitert sich jedoch auf über 5000 durch die ausländischen Händler, Matrosen und Gäste. Den Status als Hauptstadt gegen den einer freien Handelsstadt getauscht ist Westhafen durch den Bürgerrat geführt direkt dem Fürsten von Ak’Marant unterstellt. Das Wappen Westhafens ist die weiße Trireme auf blauem Grund. Aus der Silhouette der Stadt ragen vor allem die Handelspaläste und der gewaltige backsteinrote Leuchtturm mit grünem Dach hervor. Die Stadt ust darüber hinaus zweigeteilt durch einen großen Abwasserkanal, welcher auch als schneller Transportweg zwischen Süd- und Weststadt genutzt wird. Neben der Vielzahl von Handelskontoren bietet Westhafen ein in Ak’Marant einzigartiges Nachtleben. An die vielen Gäste angepasst reihen sich Unterkünfte, Tavernen, Spiel-, Bade- und Freudenhäuser aneinander. Unter dem argwöhnischen Auge der Stadtgarde und des Heliosordens wird durch eine geringe Toleranz gegenüber verbrecherischen Handlungen der Frieden und die Sicherheit mit eiserner Hand durchgesetzt. Daher ist der Ruf Westhafens, als Handelsstadt, weit besser als der, anderer Seehandelsstädte, welche nur knapp der Bezeichnung Piratenstadt entgehen. Die Regeln im Umgang mit Spiel, Trunk und Liebe sind sehr liberal, da deren Übertretung durch den Orden und die Stadtgarde schwer geahndet werden. Dies hat sich über die Südlande hinweg herumgesprochen, sodass eine friedliche Koexistenz in Westhafen möglich ist. Dennoch wird die Stadt aus Sicht der meisten Gebiete in Ak’Marant als Sündenpfuhl angesehen. Vor allem im konservativen Westauen sind Gäste aus Westhafen ungern gesehen und man warnt oftmals deutlich vor einem Besuch in der verruchten Stadt.
Neben der starken Handelspräsenz stellt Westhafen den am schwersten verteidigten Ort an der Westküste dar. Die massive Seefeste, welche nicht nur einmal Ort blutiger Auseinandersetzungen war, beschützt das Delta des Blaustroms und damit den Handelsweg ins Landesinnere. „Es liegen mehr Schiffe am Grunde des Castellum maritimum als in Westhafen Ankern“ ist eine alte Redensart der Kapitäne. Optimal gegen Seeangriffe ausgerüstet stellt die Stadt eine vom Meer uneinnehmbare Barriere dar.

Besondere Orte
Das grüne Westauen ein malerisches Land. Man kann es mit Fug und Recht selbst als einen besonderen Ort ansehen. Saftige Wiesen soweit das Auge reicht und die wunderbare Silhouette des Marantgebirges im Westen.

Götterspitz
Als besonderer Ort kann der Götterspitz angesehen werden, welcher als steilster und vor allem noch nie bestiegener Berg etliche teils abstruse Mythen erschuf. So soll er Helios selbst jedes Jahr zwei Mal auf die Spitze des Berges herabsteigen. Dies ist dann durch die Berührung der Sonne mit der Bergspitze am späten Nachmittag eines Tages im Frühjahr und Herbst zu sehen. Dieser Tag gilt in Westauen als Feiertag, an welchem Pilger aus ganz Ak’Marant nach Westauen zum Götterspitz strömen und dem Herrn des Tages huldigen. Neben diesen handfest im Glauben verankerten Riten erklären abstrusere Theorien dass das Himmelsfirmament am Götterspitz aufgehängt sei, dass dort die alte Harpye Thekala wohne, dass er ein Dämonenhorn aus den Niederhöllen sei oder der Mann der ihn erstmalig besteige die ewige Potenz erhalte. Fakt ist, dass der Götterspitz fast jeden Tag im Jahr von mehr oder weniger Schnee bedeckt ist und niemand den Aufstieg über 1000m je überlebte.

Abbas curratores Westhafen - Castellum maritinum

Die Ausführungen zu dem bekannten Kloster des Helios können unter den Kloster-beschreibungen gefunden werden.

Fauna und Flora
Wie schon mehrfach beschrieben ist Westauen Flora durch mannigfaltige Gräser und Wiesen gekennzeichnet, wie kein Land Ak’Marants sonst. Es existieren etwa 80 verschiedenen Grünflächenarten, angepasst an die verschiedenen Bodenkonstellationen. Auf den feuchteren Wiesen wachsen vor allem Butterblumen und Löwenzahn. Bedingt durch den etwas höheren Niederschlag und die kurzen aber intensiven Sonnenperioden erscheint das Land in einem Satten Grün. Neben vielerlei Streuobstwiesen kommen in den höheren Lagen der Baronie Misch- und Nadelwälder vor. Im Bereich der grünen Lande kommt es jedoch vor allem zur Hecken und Buschbildung, was die Ausbildung größerer Wälder deutlich behindert. Die Fauna wird eindeutig durch Nutzvieh, allem voran dem Ak’Maranter Stier, dominiert. Schafe, Rinder und Ziegen prägen das Bild. Durch ihre intensive Zucht verdrängen sie abgesehen von Nagetieren und Vögeln alle anderen Säuger. Dies wird durch die intensive Jagd nach Raubtieren wie Bären und Wölfen unterstützt, die sich in die Nachbarbaronien Moorenheim und Starkenberg zurückzogen. Aufgrund der mangelnden Waldvorkommen existiert Rotwild nur im äußersten Süden des Auenlandes. In den höheren Lagen kommen vermehrt Steinböcke und Murmeltiere vor.

Landesoberhaupt
Baron Jules de Mentadorn ist das Landesoberhaupt von Westauen. Einst zu Zeiten des dunklen Herrn ein bäuerlicher, rüpelhafter Adliger mit verwaschener Blutlinie. Nutze er seinen Reichtum und Einfluss als Großzüchter um sich an die Spitze des Auenlandes zu bringen. Nachdem viele der leichtgläubigeren Adeligen und sein Vorgänger Selbst beim Versuch den dunklen Herrscher vor der Fraternitas Templi zu schützen fielen, erkannte Hartmut von Hubern die Zeichen der Zeit. Er initiierte in der Hoffnung dass die Fraternitas Templi siege eine kleine Rebellion in Brokstadt und proklamierte die Lösung von Westauen von Westhafen, der ungeliebten Hauptstadt. Mit populistischen Phrasen und der vermittelten Hoffnung dass die Fraternitas Templi diese Lösung unterstütze, gewann er die Massen für sich. Mit einem kleinen Heer der Landwehr übernahm er Brokstadt und entsandte mutige Bauern mit Fleischlieferungen gen Kephale, um die hungrigen Templer zu unterstützen. Auch wenn er noch heute gerne von sich als Revolutionär spricht, so hat der Baron nachweislich mit der Bauernschläue im Gepäck auf die Landesherrschaft spekuliert. Da er durch seine Lieferung tatsächlich als Retter in der Not auftrat, wollte die Fraternitas dem sehr kalkulierbaren Kapitalisten den Wunsch nicht abschlagen. Im Zuge der Weihe nahm der gut und gerne 3 Zentner wiegende Viehbaron den wohlklingenden Namen Baron Jules de Mentadorn an, wohl als lediger Landmann auf eine gute Partie hoffend. Jules de Mentadorns Schwäche ist die Übertreibung. Er lässt viel Mittel in die Darstellung seiner Person fließen und umgibt sich mit einem Hofstaat zweifelhafter und scheinheiliger Speichellecker, welche ihm das Gefühl der Unwiderstehlichkeit geben. Dennoch ist der Baron ein zuverlässiger Partner, der die lokalen Werte pflegt und das Beste für sich und sein Volk wünscht. Er ist ein harter Verhandlungspartner, dennoch in spirituellen und mystischen Dingen sehr leichtgläubig. Letztlich ist Jules de Mentadorn ein beliebter und geselliger, jedoch wenig feinfühliger bis derber Landesherr, welcher von seinem Volk respektiert, ein wenig belächelt und als robuster Volksheld verehrt wird.
„Mit Stiergenack und Münzensack
hautr weg des donkle Pack.
So trink des Stieres drittes Horn
auf unseren Herrn den Metadorn“

ist ein allseits beliebter Ruf und Trinkspruch auf sein Wohl.

Militär

Die militärische Macht von Westauen wäre grundsätzlich völlig zu vernachlässigen. Die Städte Brokstadt und Reute haben jeweils eine durchschnittliche Stadtgarde, welche die Ordnung im Stadtbereich und deren Verteidigung aufrechterhalten kann. Im Falle einer mittelgroßen bis großen Militärmacht wären die Städte nicht mehr zu halten. In den vielen kleinen Dorfansiedelungen entlang des Reut und des Blaustroms gibt es jeweils einen Dorfbüttel und seinen Stellvertreter den so genannten Debütanten. Einzig und allein die Seefeste Westhafen mit ihrer Garnison gut ausgebildeter Soldaten und das zugehörige Seewehrkloster Castellum Maritimum mit einem Strahl des Helios können die Ordnung im Lande garantieren. Mit ihren schnellen Triremen erreichen die Garnisonsstreitkräfte, welche hauptsächlich auf die Seeverteidigung ausgerichtet sind, über die Flüsse Blaustrom, Reut und die Küstenlinie binnen weniger Stunden nahezu jeden Ort in Westauen. Eine Besonderheit stellt eine Truppe die sich „Landwehr“ nennt dar. Junge Bauernsöhne des Grünlandes treten zwischen ihrem achtzehnten und zwanzigsten Lenz der Landwehr bei. Sie erhalten eine militärische Grundausbildung und verteidigen im Kollektiv ihre Höfe und Dörfer. Die Junker der Landwehr sind als Gegner nicht zu unterschätzen, da sie sich in ihrem Land bestens auskennen und als Bauern oft einen Kräftigen Körper vorweisen können. Durch lokale Wettbewerbe wie das Fingerhakeln und der Watscherei (in welcher sich zwei oder mehr Kontrahenten abwechselnd Schläge mit der flachen Hand ins Gesicht verteilen, bis einer fällt) entwickelt ein Westauener Bursche früh eine gewisse Grundausdauer. Vor allem jedoch ihr Umgang mit Spieß, Dolch, Tischbein und Flegel macht sie zu unberechenbaren und gefährlichen Genossen.
 

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